Viele Vogelarten finden an modernen Häusern und im Garten kaum noch Brutplätze. Ihr fragt euch, wie ihr das ändern könnt? Ihr habt Lust auf ein nachhaltiges DIY-Projekt? Dann seid ihr hier genau richtig wir verraten euch nämlich, wie ihr euren eigenen Nistkasten baut. Zudem findet ihr zahlreiche Tipps, was es beim Bauen zu beachten gilt, und wo ihr das Vogelhaus in eurem Garten oder auf eurem Balkon am besten anbringt. Ran an die Säge und los gehts!

Wie immer, bevor ihr mit einem DIY-Projekt startet: Kauft euch alle nötigen Materialien und legt euch diese zum Bauen des Nistkastens zurecht.

Für den Bau eures eigenen Vogelhauses benötigt ihr:

• 2 Seitenwände (15 x 28 cm)
• Boden (13 x 13 cm)
• Rückwand (17 x 28,5 cm)
• Vorderseite (13 x 25 cm)
• Dach (20 x 23 cm)
• Senkkopfschrauben (3,5 x 40 mm)
• Nägel oder Schrauben mit Teilgewinde
• Schraubhaken (3,0 x 40 mm)
• Schraubösen (2,3 x 12 x 5 mm)
• Dachpappe
• Draht
• Stichsäge
• Forstnerbohrer
• Schleifpapier
• Akkubohrer und Akkuschrauber
• Holzraspel
• Holzbohrer

Tipp:
Die Brettstärke das Vogelhaus sollte ca. 18-20 mm betragen.

Für dieses DIY-Projekt sägt ihr zunächst die Holzteile zurecht, nachdem ihr zuvor alle Maße aufgezeichnet habt. Zum Sägen ist eine Stichsäge perfekt, eine Alternative wäre eine kleine Handkreissäge. Die Sägearbeiten macht ihr am besten auf einer Werkbank. Dann könnt ihr die Bretter gut einspannen, damit das Ergebnis akkurat wird.
Wer die einzelnen Teile nicht selbst zurecht sägen möchte, kann sich die einzelnen Teile auch im Baumarkt zuschneiden lassen und anschließend nur das Abschrägen selbst übernehmen.

Für eine Dachneigung des Nistkastens schrägt ihr die Seitenteile ab. Oben sind diese 4 cm kürzer als hinten – also 24 cm, während sie hinten 28 cm lang sind. Damit die Vögel mehr Halt im Inneren haben, raut ihr die Seitenwände auf der Innenseite mit einer Holzraspel zusätzlich an. Die Rückwand schrägt ihr ebenfalls ab, und zwar um 5 mm. Die Fußplatte der Stichsäge wird hierfür auf 22,5 Grad gestellt. Damit die Kanten glatt sind, glättet ihr sie im Anschluss mit Schleifpapier.
Auch die Bodenplatte wird noch weiter bearbeitet: Bohrt versetzt zwei 6 mm große Löcher in sie, damit sich später keine Feuchtigkeit im Nistkasten sammelt.

Viele der hier heimischen Vogelarten sind sogenannte Höhlenbrüter. Das heißt, sie bauen ihre Nester in Höhlungen. Zu diesen Vögeln gehören unter anderem Amsel, Blaumeise, Dohle, Rotkehlchen oder Star. Sie mögen ihren Nistkasten / Vogelhaus daher geschlossen und nur mit einem kleinen Einflugloch an der Vorderseite. Die Größe des Vogels entscheidet dabei über die Größe des Einflugloches. Wir gehen in unserer Anleitung von einem Loch mit einem Durchmesser zwischen 26 und 28 mm aus – ideal für Blaumeisen, Hauben-, Sumpf- und Tannenmeisen. Wenn ihr auch Nistkästen für größere Vogelarten bauen wollt, informiert euch am besten online, wie groß das Einflugloch sein sollte.

Übrigens: Damit der Vogelnachwuchs nicht gefressen wird, sollte das Einflugloch 20 cm von der unteren Kante des Frontbrettes entfernt sein. Mit einem Forstnerbohrer könnt ihr das Einflugloch ganz einfach bohren. Eine Holzraspel hilft, das Loch noch ein wenig größer zu machen.

Jetzt geht es ans Zusammenbauen der einzelnen Teile, damit ihr am Ende dieses DIY-Projektes auch wirklich euren eigenen Nistkasten in den Händen haltet. Mit einem Akkuschrauber und pro Kante zwei Senkkopfschrauben befestigt ihr die Seitenteile am Boden. Die Rückwand wird mit vier Schrauben angebracht. Die Front bringt ihr entweder mit je einem Nagel pro Seite an oder mit je einer Schraube mit Teilgewinde. Wenn ihr Letztere verwendet, könnt ihr die Vorderseite nach oben klappen.

Das Dach bringt ihr mit vier Schrauben an. Damit es keine Feuchtigkeit durchlässt und dicht ist, versiegelt ihr es mit Dachpappe. Diese bringt ihr mit einem Tacker an. Alternativ könnt ihr auch ein Stück Rinde zum Abdichten verwenden, das wirkt optisch noch natürlicher. Die Rinde befestigt ihr mit Schrauben am Dach.

Tipp: Damit die Vorderklappe des Nistkastens nicht versehentlich geöffnet wird, schützt ihr sie mit zwei rechtwinkligen Schraubhaken. Die Haken bringt ihr an der unteren Kante der Seitenwände an.

Für die Aufhängung eures Nistkastens verwendet ihr zwei Ösen. Diese befestigt ihr an der Oberkante der Rückseite eures Vogelhauses. Durch die Ösen zieht ihr im Anschluss einen Draht. Mithilfe dieser Befestigung könnt ihr eure Nisthilfe an einem Baumstamm am besten in zwei bis drei Metern Höhe anbringen. Alternativ könnt ihr den Nistkasten auch an einem Pfahl befestigen oder auf der Nistkasten-Rückseite anstelle der Ösen eine Leiste zum Aufhängen anbringen.

Damit euer Nistkasten / Vogelhaus wirklich genutzt wird, solltet ihr bei der Suche nach einem geeigneten Platz ein paar Dinge beachten:

• Das Einflugloch sollte nicht zur Wetterseite zeigen
• Eine Ausrichtung des Kastens nach Südosten oder Osten ist perfekt, in der direkten Sonne sollte der Nistkasten nicht sein
• Damit sich die Vögel bei euch so richtig wohlfühlen: Gestaltet auch euren restlichen Garten naturnah
• Neben Baumstämmen eignen sich auch Hauswände, Balkone oder die Fassaden von Schuppen und Gartenhäuschen zum Aufhängen des Nistkastens / Vogelhauses

Wir hoffen, wir konnten euch mit unseren KOX DIY Garten Tipps & Tricks für ein Vogelhaus / Nistkasten weiterhelfen. Wir freuen uns, wenn ihr diesen Artikel mit anderen via Facebook, WhatsApp oder E-Mail teilt. Hierfür einfach auf den Button „Beitrag weiterempfehlen“ klicken.