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Tipps für die richtige Kulturbegründung zum Erhalt der Waldflächen

Veröffentlichungsdatum: 25.10.2017 00:00
Wälder bieten uns nicht nur vielfältige Erholungs- und Schutzfunktionen, sondern liefern auch den Rohstoff Holz. Nach Abholzungen oder Stürmen entstehen jedoch Freiflächen, die wiederbewaldet werden müssen. Dabei ist die Pflanzung junger Bäume eine Aufgabe, die sich über Jahre hinweg beobachten lässt. Umso wichtiger ist deshalb forstwirtschaftliches Know-how. Was ist bei der Pflanzenwahl, der Einpflanzung und Pflege von Jungbeständen zu beachten?
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Entscheidend ist die richtige Pflanzenwahl

Eine erfolgreiche Kulturbegründung ist nur mit geeignetem Ausgangsmaterial möglich, daher müssen die Pflanzen an die vorherrschenden klimatischen Bedingungen angepasst sein. Bei der Bestellung ist außerdem darauf zu achten, dass Pflanzen mit überprüfbarer Herkunft geliefert werden. Für die Zertifizierung der Herkunftssicherheit könnt ihr auf zwei Prüfsysteme achten:
ZüF (Zertifizierungsring für überprüfbare Forstliche Herkunft Süddeutschland e.V.) und FfV (Forum forstliches Vermehrungsgut e.V.). Zusätzlich sind folgende Sorgfaltskriterien im Auge zu behalten:
Um einen Anwuchserfolg zu sichern, sollten die Jungpflanzen möglichst zwischen 30 und 80 cm groß und zwischen ein bis zwei Jahre alt sein. Zusätzlich gilt das Verhältnis 1:2 (Nadelholz) und 1:4 (Laubholz) von Wurzelvolumen zu Sprossvolumen als optimal. Weitere Kriterien sind eine Wurzellänge von ca. 18 bis 25 cm mit vielen frischen Feinwurzeln. Um Verletzungen im Wurzelballen zu vermeiden, könnt ihr bereits bei der Pflanzenbestellung einen Wurzelschutz für den Transport vereinbaren.

Grundsteine für die Verjüngung legen

Nach der Pflanzenanlieferung ist eine schnelle und sichere Zwischenlagerung notwendig, um den Kulturerfolg zu sichern. Dafür eignet sich ein möglichst großer Bodeneinschlag, der gut anfahrbar, sowie ganztägig vor Sonnenstrahlen oder Wildverbiss geschützt ist. Ebenso sollte er gut mit Wasser zu versorgen sein. Um euch bei der Pflanzenübernahme eine Rechtssicherheit zu gewährleisten, ist ein Pflanzenübernahmeprotokoll wichtig. Zudem kann eine stichprobenartige Kontrolle der Jungpflanzen nicht schaden.
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Pflanzung mit Bedacht ausführen

Regel Nummer 1: Das Pflanzverfahren an die Wurzelausbildung anpassen, nicht umgekehrt! Daher solltet ihr einen Wurzelschnitt mit der Bypass-Gartenschere nur ausführen, wenn Wurzelverletzungen erkennbar sind. Eure Schnittstelle sollte dabei vier Millimeter nicht überschreiten und ein Feinwurzelverlust von über 20 Prozent verhindert werden.
Außerdem hängt eure Pflanzung wesentlich vom Wurzelsystem ab: Bei einer dreidimensionalen Wurzel ist eine Lochpflanzung erforderlich. Mit einem Hohlspaten passt ihr das Pflanzenloch an die Wurzellänge und -größe an. Weist euer Pflanzgut hingegen wurzelnackte Pflanzen auf, wählt ihr am besten die Winkelpflanzung. Die Durchführung erfolgt mit einer Wiedehopfhacke. Einzelne Schritte und Tipps für die Winkelpflanzung seht ihr im folgenden Video:

Qualität und Stabilität der Forstpflanzen durch Pflege sichern

Die Jungwuchspflege erfolgt bis zu einer Pflanzenhöhe von zwei bis drei Metern, daher sollte eine Kontrolle bereits im Folgejahr durchgeführt werden. Eine große Gefahr für die Jungpflanzen entsteht nämlich durch Begleitvegetationen wie Gräser, Brombeeren oder Adlerfarn. Sie überwachsen die kleinen Pflanzen schnell oder machen ihnen Licht und Wasser streitig. Um das zu verhindern, muss die Konkurrenzvegetation beseitigt werden. Außerdem sollten junge Bäume, die krank, krumm oder beschädigt sind, frühzeitig entnommen werden. Eine Ausdünnung ist zusätzlich erforderlich, wenn eine überdichte Naturverjüngung zu Stabilitätsproblemen führt.

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Ratgeber Forst
Forst Tipps
Naturverjüngung im Wald
Schutz vor unerwünschter Begleitvegetation im Forst
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