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Welche Neuerungen kommen 2020 auf Förster zu?

Veröffentlichungsdatum: 13.01.2020 00:00
Neues Jahr - neues Glück. Und neue Bedingungen. Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen für die forstwirtschaftliche Nutzung in den deutschen Wäldern über die Jahre stark verändert. Dazu zählen Forstreformen, leere öffentliche Kassen, klimawandelbedingte Schäden und eine verstärkte Holz-Nachfrage als Werkstoff und Energieträger. Was kommt in diesem Jahr auf uns zu?
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#1 Welche Neuerungen kommen auf 2020 auf Förster zu? Verstärkter Insektenschutz

Im Jahr 2020 stellt der Bund mehr Mittel für insektenverträgliche Waldbewirtschaftung zur Verfügung. Bis 2021 sollen entsprechende Konzepte auf den Flächen des Bundesforstes umgesetzt werden. Zu diesem Zweck soll mit Hilfe des Wald-Klima-Fonds die Einrichtung und Umsetzung von Biotop-, Alt- und Totholzkonzepten in Wäldern erfolgen.

Denn diese Biotope bieten unzähligen Insekten Nahrungsangebot und Lebensraum. Zudem soll die Erhaltung und Anlage von gestuften Waldrändern mit dem insektenfreundlichen Mahdverfahren fokussiert werden. Aus dem Wildnisfond werden Mittel zur Entwicklung von Wildnisgebieten zur Verfügung gestellt, sodass eine Annäherung an den ursprünglichen Wald stattfindet und die Lebensbedingungen von Insekten und anderen Waldbewohnern verbessert werden. Warum das dringend notwendig ist, zeigen die Roten Listen und wissenschaftliche Studien.
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#2 Welche Neuerungen kommen 2020 auf Förster zu? Eine Notwendigkeit

Insekten machen mit fast drei Viertel den größten Teil aller Tierarten in Deutschland aus. Leider ist nicht nur die Gesamtmenge der Insekten, sondern auch die Vielfalt der Insektenarten in Deutschland stark zurückgegangen. Da sie integraler Bestandteil der biologischen Vielfalt und des Ökosystems sind, hat ihr Rückgang unmittelbare Folgen für den Menschen. Wichtige Ökosystemleistungen wie die Bestäubung von Pflanzen, der Abbau organischer Masse oder die biologische Kontrolle von Schadorganismen fallen zum großen Teil weg. Gerade die Bestäubung durch Insekten ist signifikant für die Erhaltung der Wildpflanzen und die Sicherung der Ernte sowie der Verbreitung vieler Nutzpflanzen.

Gleichzeitig sind Insekten natürlich aber auch Nahrungsgrundlage für weitere Insekten und andere Tiere. Vogelarten, die sich während der Brutzeit überwiegend von Kleininsekten und Spinnen ernähren, sind wie ihre Nahrungsgrundlage stark zurückgegangen. Da bestimmte Insektenarten eine Gefahr für Mensch, Tier und Pflanzen darstellen können, werden in diesem Bereich selbstverständlich weiterhin Maßnahmen zur Regulierung der Population betrieben. Dies darf aber nicht von der Notwendigkeit des Insektenschutzes ablenken. Denn ein essentieller Grund für das komplexe Insektensterben ist der Rückgang des natürlichen Lebensraumes. Dementsprechend muss dieser geschützt und aufbereitet werden.

#3 Welche Neuerungen kommen 2020 auf Förster zu? Weitere Änderungen

Ab dem 01. Januar 2020 gelten geänderte Vorgaben im Bereich Privatwaldbetreuung und -förderung. Im Mittelpunkt steht die Streichung indirekter forstlicher Betreuungsleistungen. Die Leistungen müssen nun auf Basis der Gestehungskosten abgerechnet werden. Dabei handelt es sich um die vom Dienstleister festgelegten Kosten je Betreuungsstunde, die ab sofort gefördert werden können. Gleichzeitig stehen künftig zahlreiche Angebote für die Betreuung der Privatwaldbesitzer bereit, um der Strukturvielfalt gerecht zu werden.

#4 Welche Neuerungen kommen 2020 auf Förster zu? Waldwirtschaft 2020

Über das Grundsatzpapier "Waldwirtschaft 2020" der NABU haben wir bereits berichtet. Auch hier geht es um die Zukunft des Waldes und wie mit kommenden Anforderungen durch Klimawandel und Holznutzung umgegangen werden soll. Schließlich ist Holz aufgrund der günstigen Ökobilanz ein zunehmend nachgefragter Roh-, Bau- und Werkstoff.

Eine verstärkte Verwendung im energetischen und insbesondere stofflichen Bereich stützt zudem die Klimaschutzziele der Bundesregierung. Die Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur haben gezeigt, dass in deutschen Wäldern seit langem mehr Holz wächst, als genutzt wird.

Damit ergibt sich weiteres Potential zur klimaneutralen Holznutzung. Nicht vergessen werden darf, dass wir auch in diesem Jahr mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben werden. Hinzu kommt die wachsende Beanspruchung des Waldes im Bereich Erholung und Jagd, die mancherorts bereits jetzt zu Zielkonflikten führen.

Was nehmen wir also mit für das neue Jahr? Sicherlich ist es sinnvoll, Biotope zu schaffen und den Lebensraum Wald für Insekten wieder attraktiver zu machen. Gleichzeitig sollte jeder in sich und seinen Wald gehen und über eine effektive Holznutzung sinnieren.

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